Gottfried Keller: Gewitter im Mai (1848)

1In Blüten schwamm mein Heimatland,
2Es wogte weiß in schwüler Ruh;
3Der dunkle, feuchte Himmel band
4Mir schwer die feuchten Augen zu.

5Voll Gram und Reu hatt ich den Mai
6Gegrüßt und seinen Blumenflor;
7Nun zog er mir im Schlaf vorbei,
8Und träumend nascht ich armer Tor!

9Da war ein Donnerschlag geschehn,
10Ein einziger; den Berg entlang
11Hört ich Erwachender vergehn
12Erschrocken seinen letzten Klang:

13»steh auf! steh auf! entraffe dich
14Der trägen, tatenlosen Reu!«
15Durch Tal und Herz ein Schauer strich,
16Mein Leben grünte frisch und neu.

(Aus: Haider, Thomas. A Large Annotated Reference Corpus of New High German Poetry. In: Proceedings of the 2024 Joint International Conference on Computational Linguistics, Language Resources and Evaluation (LREC-COLING 2024), S. 677–683, Torino, Italia. ELRA and ICCL. 2024.)

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Dieses Gedicht könnte aus folgender Literaturepoche stammen:
Author

Gottfried Keller (1819-1890)

* 07/19/1819 in Zürich, † 07/15/1890 in Zürich

männlich, geb. Keller

Schweizer Schriftsteller, Dichter und Maler

(Aus: Wikidata.org)

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