Gottfried Keller: Die Zeit geht nicht, sie stehet still Titel entspricht 1. Vers(1849)

1Die Zeit geht nicht, sie stehet still,
2Sie ist ein Karawanserei,
3Wir sind die Pilger drin.

4Ein Etwas, form- und farbenlos,
5Das nur Gestalt gewinnt,
6Wo ihr drin auf und nieder taucht,
7Bis wieder ihr zerrinnt.

8Es blitzt ein Tropfen Morgentau
9Im Strahl des Sonnenlichts –
10Und hundert Jahre – nichts!

11Es ist ein weißes Pergament
12Die Zeit, und jeder schreibt
13Mit seinem besten Blut darauf,
14Bis ihn der Strom vertreibt.

15An dich, du wunderbare Welt,
16Du Schönheit ohne End,
17Schreib ich 'nen kurzen Liebesbrief
18Auf dieses Pergament,

19Froh bin ich, daß ich aufgetaucht
20In deinem runden Kranz;
21Zum Dank trüb ich die Quelle nicht
22Und lobe deinen Glanz!

(Aus: Haider, Thomas. A Large Annotated Reference Corpus of New High German Poetry. In: Proceedings of the 2024 Joint International Conference on Computational Linguistics, Language Resources and Evaluation (LREC-COLING 2024), S. 677–683, Torino, Italia. ELRA and ICCL. 2024.)

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Dieses Gedicht könnte aus folgender Literaturepoche stammen:

    Rezitation von
    Fritz Stavenhagen

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  • Sprachlich-inhaltliche Analyse

Author

Gottfried Keller (1819-1890)

* 07/19/1819 in Zürich, † 07/15/1890 in Zürich

männlich, geb. Keller

Schweizer Schriftsteller, Dichter und Maler

(Aus: Wikidata.org)

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