Ludwig Eichrodt: Das arme Dorfschulmeisterlein (1859)

1Willst wissen du, mein lieber Christ,
2Wer das geplagtste Männlein ist?
3Die Antwort lautet allgemein:
4Ein armes Dorfschulmeisterlein.

5Noch eh der Hahn den Tag begrüßt
6Und Alles noch der Ruh genießt,
7Hängt's schon am Morgenglöckelein
8Das arme Dorfschulmeisterlein.

9Von diesem Frühgeschäfte matt,
10Wen wundert's, daß es Grimmen hat,
11Drum schluckts ein Tröpfchen Branntewein
12Das arme Dorfschulmeisterlein.

13Befindet sich's bei einem Schmaus,
14So heißt's, wenns kaum zur Thür hinaus:
15Es ißt, es trinkt, es steckt auch ein,
16Das arme Dorfschulmeisterlein.

17Oft macht's der Pfarrer ihm zu bunt
18Und läßt ihm keine Ruhestund.
19Was will's? es muß gehorsam sein
20Das arme Dorfschulmeisterlein.

(Aus: Haider, Thomas. A Large Annotated Reference Corpus of New High German Poetry. In: Proceedings of the 2024 Joint International Conference on Computational Linguistics, Language Resources and Evaluation (LREC-COLING 2024), S. 677–683, Torino, Italia. ELRA and ICCL. 2024.)

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Dieses Gedicht könnte aus folgender Literaturepoche stammen:

Ludwig Eichrodt (1827-1892)

* 01/01/1827 in Durlach, † 01/01/1892 in Lahr/Schwarzwald

männlich, geb. Eichrodt

deutscher humoristischer Dichter

(Aus: Wikidata.org)

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