1Du bist doch schon daran gewöhnt!
2Du weißt doch, wie das ist, wenn deinen jungen
3Deutschnationalen so ein Ding gelungen.
4Sie schießen. Karlchen Helfferich, der höhnt.
5Das ist seit Jahren deine Politik –
6Du Republik!
7Du hast doch darin Übung, junge Frau!
8Glatt gehn dir von der Hand die Totenfeiern.
9Proteste gellen. Nekrologe leiern.
10Und hinterher bist du genau so schlau.
11Wie lange siehst du Helfferich noch zu?
12Derselbe, der aus Moskau, als man putschte,
13mit vollen Hosen in die Heimat rutschte,
14hat jetzt den zweiten Menschen ungerochen
15ins Grab gehetzt, geflucht, gesprochen.
16Und während eine alte Mutter bebt,
17sitzt das im Parlament.
18Und lebt.
19Das war doch nicht das erste Mal!
20Du hörst die Bonzen der Partein
21im Reichstag und im Landtag schrein:
22»so geht das nicht mehr weiter! Ein Skandal!«
23War es das letzte Mal?
24Steh einmal auf! Schlag mit der Faust darein!
25Schlaf nicht nach vierzehn Tagen wieder ein!
26Heraus mit deinem Monarchistenrichter,
27mit Offizieren – und mit dem Gelichter,
28das von dir lebt, und das dich sabotiert,
29an deine Häuser Hakenkreuze schmiert.
30Schlag du in Stücke die Geheimverbände!
31Bind Ludendorff und Escherich die Hände!
32Laß dich nicht von der Reichswehr höhnen!
33Sie muß sich an die Republik gewöhnen.
34Schlag zu! Schlag zu! Pack sie gehörig an!
35Sie kneifen alle. Denn da ist kein Mann.
36Da sind nur Heckenschützen. Pack sie fest –
37dein Haus verbrennt, wenn dus jetzt glimmen läßt.
38Zerreiß die Paragraphenschlingen.
39Fall nicht darein. Es muß gelingen!
40Vier Jahre Mord – das sind, weiß Gott, genug.
41Du stehst vor deinem letzten Atemzug.
42Zeig, was du bist. Halt mit dir selbst Gericht.
43Stirb oder kämpfe!
44Drittes gibt es nicht.