1Zu Haus, in unsrer guten Stube,
2da stand, gleich neben dem Trümoh,
3mit einem Griff an jedem Schube
4ein altes braunes Vertiko.
5Es war verziert und reich gedrechselt
6mit Knöpfen, Köpfen weit und breit;
7den Stil hat niemand nicht verwechselt:
8Diß war noch aus der Muschelzeit.
9Mir schiens ein Sinnbild unsres Lebens.
10So kam zu mir in jungem Jahr,
11leicht schielend, aber nie vergebens,
12ein Mädchen schön und wunderbar.
13Ich habe gern mit ihr gemuschelt;
14und wenn mein kleiner Anton schreit,
15mit Silberblick sich an mich kuschelt . . .
16Der ist noch aus der Muschelzeit.
17Das gute Kind! Heut machts noch Faxen,
18es inkelt mit und ohne p;
19doch ist der Junge mal erwachsen,
20dann kommt er in die SPD.
21Da gibt es Leute, die noch glauben
22an Taktik, Maß, Gerechtigkeit . . .
23Das will ich ihnen auch nicht rauben.
24Mein Gott, ihr seid
25ja so gescheit . . .
26Und stammt noch aus der Muschelzeit.