1Seid ihr alle noch da –?
2Ja –?
3Immer dieselben Offiziere,
4dieselben Verschwörungs-Kavaliere,
5unfähig, etwas Gescheites zu werden,
6ewige, ewige Landsknechte auf Erden;
7dieselbe Wichtigkeit mit ›Kurieren‹,
8derselbe Rummel im Organisieren . . .
9Denn im Felde das Saufen . . . das gute Essen . . .
10das können die Herren nun mal nicht vergessen.
11Immer noch Ansprachen mit Hurra . . .
12Seid ihr auch alle da –?
13Ja–?
14Ihr habt so viel Geld. Von Köln bis Berlin
15spenden die notleidenden Industrien;
16und es spendet auch voller Saft und Kraft
17die arme, notleidende Landwirtschaft.
18Und mit diesem Geld ist es euch gelungen:
19ihr habt auch scharenweise die Jungen.
20Und was für Jugend!
21Die muß man sehen,
22die Uniformen, die mit euch gehen:
23Eine verbrüllte, verhetzte Masse,
24mit der ganzen Sehnsucht zur blonden Rasse,
25die nun einmal jeden entflammt,
26der aus Promenadenmischungen stammt.
27Die Gehirne verkleistert im achtzehnten Jahr,
28Deutschland im Maul und Schuppen im Haar . . .
29Abschaum der Bürger vom Belt bis zum Rhein –
30Und das soll Deutschlands Zukunft sein –?
31Euch stört doch kein republikanisches Schwein?
32Nein –?
33Die Republikaner sehen in Ruh
34euerm klirrenden Getümmel zu.
35Kein Staatsanwalt tät ein Wörtlein sagen –
36er muß ja die Kommunisten jagen.
37Und sie sehen nicht, was in der Reichswehr geschieht . . .
38Es ist immer dasselbe alte Lied:
39Der Bürger hofft. Und zieht einen Flunsch.
40Und hat im ganzen nur einen Wunsch:
41Es soll sich nichts ändern. Die Bahnen solln gehn.
42Er will ins Geschäft, um Viertel zehn . . .
43Das ist schon wahr. Das muß man begreifen.
44Ihr habt auch schon recht, darauf zu pfeifen.
45Ihr vergeßt nur: die Leute eurer Partie
46sind genau dieselben Bürger wie die!
47Nur lauter. Nur dümmer. Nur mit mehr Geschrei.
48Und was gerne prügelt, ist auch dabei.
49Seid ihr alle wieder da –?
50Ja –?
51Na, dann man los! Laßt die Gewehre knallen!
52Die Leute werden hungern. Die Währung wird fallen.
53Arbeiter werden auf dem Pflaster liegen.
54Ihr werdet Waffenlose besiegen . . .
55Sprung auf! Marsch-Marsch!
56Auf zum Tag des Gerichts –!
57Und gehts schief –:
58Ihr riskiert ja weiter nichts.