1Über den Dächern
2schwebt Rauch
3und ein sanftes Gebimmel
4klingt von den Türmen der Stadt.
5Meine Sehnsucht fliegt in den Himmel.
6Wie es durch das Fenster zieht . . . !
7Wozu arbeiten?
8Wozu tätig sein?
9Wozu in die Versammlungen gehn?
10Ich habe nur meine beiden Hände.
11Was steht am Ende –?
12Das habe ich an Vater gesehen.
13Wie es durch das Fenster zieht . . . !
14Diese Dachkammer hat der alte Mann.
15Dafür fünfundfünfzig Jahre
16Arbeit, keinen Tag Urlaub,
17Sorgen und graue Haare.
18Meine Gedanken hängen am Horizont –
19Wo ist unser Glück . . . ?
20Und da kommen plötzlich alle meine Gedanken zurück.
21Gleich springe ich auf die Beine
22und werfe die Arme um den Leib,
23weil mich friert . . .
24Ich bin nicht mehr allein.
25Wir sind stark, wenn wir zusammenhalten:
26die Starken und Schwachen, die Jungen und Alten.
27Wenn nur der Wille fest bleibt und unsere Partei.
28Da bin ich dabei.
29Noch einmal sehe ich über die Stadt
30und die Dächer . . .
31Schon mancher hat mit trocken Brot und armseligem Essen
32in so einer zugigen Dachkammer gesessen.
33Mancher, der nachher ein Reich erobert hat.