Johann Wolfgang Goethe: Blindekuh (1770)

1O liebliche Therese!
2Wie wandelt gleich ins Böse
3Dein offnes Auge sich!
4Die Augen zugebunden,
5Hast du mich schnell gefunden,
6Und warum fingst du eben mich?

7Du faßtest mich aufs beste
8Und hieltest mich so feste;
9Ich sank in deinen Schoß.
10Kaum warst du aufgebunden,
11War alle Lust verschwunden;
12Du ließest kalt den Blinden los.

13Er tappte hin und wider,
14Verrenkte fast die Glieder,
15Und alle foppten ihn.
16Und willst du mich nicht lieben,
17So geh ich stets im Trüben
18Wie mit verbundnen Augen hin.

(Aus: Haider, Thomas. A Large Annotated Reference Corpus of New High German Poetry. In: Proceedings of the 2024 Joint International Conference on Computational Linguistics, Language Resources and Evaluation (LREC-COLING 2024), S. 677–683, Torino, Italia. ELRA and ICCL. 2024.)

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Dieses Gedicht könnte aus folgender Literaturepoche stammen:
Author

Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)

* 08/28/1749 in Frankfurt am Main, † 03/22/1832 in Weimar

männlich, geb. Goethe

natürliche Todesursache - Herzinfarkt

deutscher Dichter, Dramatiker, Naturforscher und Politiker (1749–1832)

(Aus: Wikidata.org)

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