Johann Wolfgang Goethe: Der Musensohn (1799)

1Durch Feld und Wald zu schweifen,
2Mein Liedchen wegzupfeifen,
3So geht's von Ort zu Ort!
4Und nach dem Takte reget
5Und nach dem Maß beweget
6Sich alles an mir fort.

7Ich kann sie kaum erwarten,
8Die erste Blum im Garten,
9Die erste Blüt am Baum.
10Sie grüßen meine Lieder,
11Und kommt der Winter wieder,
12Sing ich noch jenen Traum.

13Ich sing ihn in der Weite,
14Auf Eises Läng und Breite,
15Da blüht der Winter schön!
16Auch diese Blüte schwindet,
17Und neue Freude findet
18Sich auf bebauten Höhn.

19Denn wie ich bei der Linde
20Das junge Völkchen finde,
21Sogleich erreg ich sie.
22Der stumpfe Bursche bläht sich,
23Das steife Mädchen dreht sich
24Nach meiner Melodie.

25Ihr gebt den Sohlen Flügel
26Und treibt durch Tal und Hügel
27Den Liebling weit von Haus.
28Ihr lieben, holden Musen,
29Wann ruh ich ihr am Busen
30Auch endlich wieder aus?

(Aus: Haider, Thomas. A Large Annotated Reference Corpus of New High German Poetry. In: Proceedings of the 2024 Joint International Conference on Computational Linguistics, Language Resources and Evaluation (LREC-COLING 2024), S. 677–683, Torino, Italia. ELRA and ICCL. 2024.)

Bitte prüfe den Text zunächst selbst auf Auffälligkeiten und nutze erst dann die Funktionen!

Wähle rechts unter „Einstellungen“ aus, welcher Aspekt untersucht werden soll. Unter dem Text findest du eine Erklärung zu dem ausgewählten Aspekt.

Dieses Gedicht könnte aus folgender Literaturepoche stammen:

Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)

* 08/28/1749 in Frankfurt am Main, † 03/22/1832 in Weimar

männlich, geb. Goethe

natürliche Todesursache - Herzinfarkt

deutscher Dichter, Dramatiker, Naturforscher und Politiker (1749–1832)

(Aus: Wikidata.org)

Bitte beachte unsere Hinweise zur möglichen Fehleranfälligkeit!

Gedichtanalysen zu diesem Gedicht