Johann Wolfgang Goethe: Wechsel (1790)

1Auf Kieseln im Bache da lieg ich, wie helle!
2Verbreite die Arme der kommenden Welle,
3Und buhlerisch drückt sie die sehnende Brust.
4Dann führt sie der Leichtsinn im Strome danieder;
5Es naht sich die zweite, sie streichelt mich wieder:
6So fühl ich die Freuden der wechselnden Lust.

7Und doch, und so traurig, verschleifst du vergebens
8Die köstlichen Stunden des eilenden Lebens,
9Weil dich das geliebteste Mädchen vergißt!
10O ruf sie zurücke, die vorigen Zeiten!
11Es küßt sich so süße die Lippe der Zweiten,
12Als kaum sich die Lippe der Ersten geküßt.

(Aus: Haider, Thomas. A Large Annotated Reference Corpus of New High German Poetry. In: Proceedings of the 2024 Joint International Conference on Computational Linguistics, Language Resources and Evaluation (LREC-COLING 2024), S. 677–683, Torino, Italia. ELRA and ICCL. 2024.)

Bitte prüfe den Text zunächst selbst auf Auffälligkeiten und nutze erst dann die Funktionen!

Wähle rechts unter „Einstellungen“ aus, welcher Aspekt untersucht werden soll. Unter dem Text findest du eine Erklärung zu dem ausgewählten Aspekt.

Author

Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)

* 08/28/1749 in Frankfurt am Main, † 03/22/1832 in Weimar

männlich, geb. Goethe

natürliche Todesursache - Herzinfarkt

deutscher Dichter, Dramatiker, Naturforscher und Politiker (1749–1832)

(Aus: Wikidata.org)

Bitte beachte unsere Hinweise zur möglichen Fehleranfälligkeit!

Gedichtanalysen zu diesem Gedicht