Johann Wolfgang Goethe: Schäfers Klagelied (1802)

1Da droben auf jenem Berge,
2Da steh ich tausendmal
3An meinem Stabe gebogen
4Und schaue hinab in das Tal.

5Dann folg ich der weidenden Herde,
6Mein Hündchen bewahret mir sie.
7Ich bin herunter gekommen
8Und weiß doch selber nicht wie.

9Da stehet von schönen Blumen
10Die ganze Wiese so voll.
11Ich breche sie, ohne zu wissen,
12Wem ich sie geben soll.

13Und Regen, Sturm und Gewitter
14Verpaß ich unter dem Baum.
15Die Türe dort bleibet verschlossen
16Doch alles ist leider ein Traum.

17Es stehet ein Regenbogen
18Wohl über jenem Haus!
19Sie aber ist weggezogen,
20Und weit in das Land hinaus.

21Hinaus in das Land und weiter,
22Vielleicht gar über die See.
23Vorüber, ihr Schafe, vorüber!
24Dem Schäfer ist gar so weh.

(Aus: Haider, Thomas. A Large Annotated Reference Corpus of New High German Poetry. In: Proceedings of the 2024 Joint International Conference on Computational Linguistics, Language Resources and Evaluation (LREC-COLING 2024), S. 677–683, Torino, Italia. ELRA and ICCL. 2024.)

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Dieses Gedicht könnte aus folgender Literaturepoche stammen:
Author

Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)

* 08/28/1749 in Frankfurt am Main, † 03/22/1832 in Weimar

männlich, geb. Goethe

natürliche Todesursache - Herzinfarkt

deutscher Dichter, Dramatiker, Naturforscher und Politiker (1749–1832)

(Aus: Wikidata.org)

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