Johann Wolfgang Goethe: Das Veilchen (1773)

1Ein Veilchen auf der Wiese stand
2Gebückt in sich und unbekannt;
3Es war ein herzigs Veilchen.
4Da kam eine junge Schäferin,
5Mit leichtem Schritt und munterm Sinn,
6Daher, daher,
7Die Wiese her, und sang.

8Ach! denkt das Veilchen, wär ich nur
9Die schönste Blume der Natur,
10Ach, nur ein kleines Weilchen,
11Bis mich das Liebchen abgepflückt
12Und an dem Busen matt gedrückt!
13Ach nur, ach nur
14Ein Viertelstündchen lang!

15Ach! aber ach! das Mädchen kam
16Und nicht in acht das Veilchen nahm,
17Ertrat das arme Veilchen.
18Es sank und starb und freut' sich noch:
19Und sterb ich denn, so sterb ich doch
20Durch sie, durch sie,
21Zu ihren Füßen doch.

(Aus: Haider, Thomas. A Large Annotated Reference Corpus of New High German Poetry. In: Proceedings of the 2024 Joint International Conference on Computational Linguistics, Language Resources and Evaluation (LREC-COLING 2024), S. 677–683, Torino, Italia. ELRA and ICCL. 2024.)

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Dieses Gedicht könnte aus folgender Literaturepoche stammen:
Author

Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)

* 08/28/1749 in Frankfurt am Main, † 03/22/1832 in Weimar

männlich, geb. Goethe

natürliche Todesursache - Herzinfarkt

deutscher Dichter, Dramatiker, Naturforscher und Politiker (1749–1832)

(Aus: Wikidata.org)

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