Johann Wolfgang Goethe: Katzenpastete (1810)

1Bewährt den Forscher der Natur
2Ein frei und ruhig Schauen,
3So folge Meßkunst seiner Spur
4Mit Vorsicht und Vertrauen.

5Zwar mag in
6Sich beides auch vereinen;
7Doch daß es zwei Gewerbe sind,
8Das läßt sich nicht verneinen.

9Es war einmal ein braver Koch,
10Geschickt im Appretieren;
11Dem fiel es ein, er wollte doch
12Als Jäger sich gerieren.

13Er zog bewehrt zu grünem Wald,
14Wo manches Wildpret hauste,
15Und einen Kater schoß er bald,
16Der junge Vögel schmauste.

17Sah ihn für einen Hasen an
18Und ließ sich nicht bedeuten,
19Pastetete viel Würze dran
20Und setzt' ihn vor den Leuten.

21Doch manche Gäste das verdroß,
22Gewisse feine Nasen:
23Die Katze, die der Jäger schoß,
24Macht nie der Koch zum Hasen.

(Aus: Haider, Thomas. A Large Annotated Reference Corpus of New High German Poetry. In: Proceedings of the 2024 Joint International Conference on Computational Linguistics, Language Resources and Evaluation (LREC-COLING 2024), S. 677–683, Torino, Italia. ELRA and ICCL. 2024.)

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Dieses Gedicht könnte aus folgender Literaturepoche stammen:
Author

Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)

* 08/28/1749 in Frankfurt am Main, † 03/22/1832 in Weimar

männlich, geb. Goethe

natürliche Todesursache - Herzinfarkt

deutscher Dichter, Dramatiker, Naturforscher und Politiker (1749–1832)

(Aus: Wikidata.org)

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