1Mir schlug das Herz, geschwind zu Pferde!
2Und fort! wild, wie ein Held zur Schlacht.
3Der Abend wiegte schon die Erde,
4Und an den Bergen hing die Nacht;
5Schon stund im Nebelkleid die Eiche
6Ein aufgetürmter Riese da,
7Wo Finsternis aus dem Gesträuche
8Mit hundert schwarzen Augen sah.
9Der Mond von seinem Wolkenhügel
10Schien kläglich aus dem Duft hervor,
11Die Winde schwangen leise Flügel,
12Umsausten schauerlich mein Ohr;
13Die Nacht schuf tausend Ungeheuer;
14Doch tausendfacher war mein Mut:
15Mein Geist war ein verzehrend Feuer,
16Mein ganzes Herz zerfloß in Glut.
17Ich sah dich, und die milde Freude
18Floß aus dem süßen Blick auf mich;
19Ganz war mein Herz an deiner Seite
20Und jeder Atemzug für dich.
21Ein rosenfarbes Frühlingswetter
22Lag auf dem lieblichen Gesicht,
23Und Zärtlichkeit für mich – ihr Götter!
24Ich hofft es, ich verdient es nicht!
25Der Abschied, wie bedrängt, wie trübe!
26Aus deinen Blicken sprach dein Herz.
27In deinen Küssen welche Liebe!
28O welche Wonne, welcher Schmerz!
29Du gingst, ich stund und sah zur Erden
30Und sah dir nach mit nassem Blick;
31Und doch, welch Glück! geliebt zu werden,
32Und lieben, Götter, welch ein Glück!