Rainer Maria Rilke: Die Liebende (1900)

1Ja ich sehne mich nach dir. Ich gleite
2mich verlierend selbst mir aus der Hand,
3ohne Hoffnung, daß ich Das bestreite,
4was zu mir kommt wie aus deiner Seite
5ernst und unbeirrt und unverwandt.

6... jene Zeiten: O wie war ich Eines,
7nichts was rief und nichts was mich verriet;
8meine Stille war wie eines Steines,
9über den der Bach sein Murmeln zieht.

10Aber jetzt in diesen Frühlingswochen
11hat mich etwas langsam abgebrochen
12von dem unbewußten dunkeln Jahr.
13Etwas hat mein armes warmes Leben
14irgendeinem in die Hand gegeben,
15der nicht weiß was ich noch gestern war.

(Aus: Haider, Thomas. A Large Annotated Reference Corpus of New High German Poetry. In: Proceedings of the 2024 Joint International Conference on Computational Linguistics, Language Resources and Evaluation (LREC-COLING 2024), S. 677–683, Torino, Italia. ELRA and ICCL. 2024.)

Bitte prüfe den Text zunächst selbst auf Auffälligkeiten und nutze erst dann die Funktionen!

Wähle rechts unter „Einstellungen“ aus, welcher Aspekt untersucht werden soll. Unter dem Text findest du eine Erklärung zu dem ausgewählten Aspekt.

Rainer Maria Rilke (1875-1926)

* 12/04/1875 in Prag, † 12/29/1926 in Montreux

männlich, geb. Rilke

natürliche Todesursache - Leukämie

österreichischer Lyriker, Erzähler, Übersetzer und Romancier (1875–1926)

(Aus: Wikidata.org)

Bitte beachte unsere Hinweise zur möglichen Fehleranfälligkeit!

Gedichtanalysen zu diesem Gedicht