Rainer Maria Rilke: 27. (1900)

1Giebt es wirklich die Zeit, die zerstörende?
2Wann, auf dem ruhenden Berg, zerbricht sie die Burg?
3Dieses Herz, das unendlich den Göttern gehörende,
4wann vergewaltigts der Demiurg?

5Sind wir wirklich so ängstlich Zerbrechliche,
6wie das Schicksal uns wahr machen will?
7Ist die Kindheit, die tiefe, versprechliche,
8in den Wurzeln – später – still?

9Ach, das Gespenst des Vergänglichen,
10durch den arglos Empfänglichen
11geht es, als wär es ein Rauch.

12Als die, die wir sind, als die Treibenden,
13gelten wir doch bei bleibenden
14Kräften als göttlicher Brauch.

(Aus: Haider, Thomas. A Large Annotated Reference Corpus of New High German Poetry. In: Proceedings of the 2024 Joint International Conference on Computational Linguistics, Language Resources and Evaluation (LREC-COLING 2024), S. 677–683, Torino, Italia. ELRA and ICCL. 2024.)

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Rainer Maria Rilke (1875-1926)

* 12/04/1875 in Prag, † 12/29/1926 in Montreux

männlich, geb. Rilke

natürliche Todesursache - Leukämie

österreichischer Lyriker, Erzähler, Übersetzer und Romancier (1875–1926)

(Aus: Wikidata.org)

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