1Die Faune treten aus den Wäldern alle
2Des Herbstes Chor. Ein ungeheurer Kranz.
3Die Hände haltend, springen sie zum Schalle
4Der Widderhörner froh zu Tal im Tanz.
5Der Lenden Felle schüttern von dem Sturze,
6Die weiß und schwarz wie Ziegenvlies gefleckt.
7Der starke Nacken stößt empor das kurze
8Gehörn, das sich aus rotem Weinlaub streckt.
9Die Hufe schallen, die vom Horne starken.
10Den Thyrsus haun sie auf die Felsen laut.
11Der Paian tönt in die besonnten Marken,
12Der Brustkorb bläht mit zottig schwarzer Haut
13Des Waldes Tiere fliehen vor dem Lärme
14In Scharen flüchtig her und langem Sprung.
15Um ihre Stirnen fliegen Falterschwärme,
16Berauscht von ihrer Kränze Duft und Trunk.
17Sie nahn dem Bache der von Schilf umzogen
18Durch Wiesen rauscht. Das Röhricht läßt sie ein.
19Sie springen mit den Hufen in die Wogen
20Und baden sich vom Schlamm der Wälder rein.
21Das Schilfrohr tönt vom Munde der Dryaden,
22Die auf den Weiden wohnen im Geäst.
23Sie schaun herauf Ihr Rücken glänzt vom Baden
24Wie Leder braun und wie von Öl genäßt.
25Sie brüllen wild und langen nach den Zweigen.
26Ihr Glied treibt auf, von ihrer Gier geschwellt.
27Die Elfen fliegen fort, wo noch das Schweigen
28Des Mittagstraums auf goldnen Höhen hält.