Christian Morgenstern: [wer vom Ziel nicht weiß] (1892)

1Wer vom Ziel nicht weiß,
2kann den Weg nicht haben,
3wird im selben Kreis
4all sein Leben traben;
5kommt am Ende hin,
6wo er hergerückt,
7hat der Menge Sinn
8nur noch mehr zerstückt.

9Wer vom Ziel nichts kennt,
10kann's doch heut erfahren;
11wenn es ihn nur brennt
12nach dem Göttlich-Wahren;
13wenn in Eitelkeit
14er nicht ganz versunken
15und vom Wein der Zeit
16nicht bis oben trunken.

17Denn zu fragen ist
18nach den stillen Dingen,
19und zu wagen ist,
20will man Licht erringen;
21wer nicht suchen kann,
22wie nur je ein Freier,
23bleibt im Trugesbann
24siebenfacher Schleier.

(Aus: Haider, Thomas. A Large Annotated Reference Corpus of New High German Poetry. In: Proceedings of the 2024 Joint International Conference on Computational Linguistics, Language Resources and Evaluation (LREC-COLING 2024), S. 677–683, Torino, Italia. ELRA and ICCL. 2024.)

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Dieses Gedicht könnte aus folgender Literaturepoche stammen:

    Rezitation von
    Fritz Stavenhagen

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  • Sprachlich-inhaltliche Analyse

Author

Christian Morgenstern (1871-1914)

* 05/06/1871 in München, † 03/31/1914 in Meran

männlich, geb. Morgenstern

natürliche Todesursache - Tuberkulose

deutscher Dichter und Schriftsteller

(Aus: Wikidata.org)

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