Hermann Löns: Kurz ist der Mai (1890)

1Herzblatt am Lindenbaum,
2Du grüner Maientraum,
3Es sang die Nachtigall
4Ihren süßen Schall;
5Sang Liebe, sang Leide,
6Sang Freud und sang Leid,
7Lang ist das Leben,
8Aber kurz die Maienzeit.

9Schöne Zeit ist längst vorbei
10Welk ist der grüne Mai,
11Nachtigall singt nicht mehr,
12Der Lindenbaum steht leer;
13Aus Liebe ward Leide,
14Aus Liebe ward Leid,
15Lang ist das Leben,
16Aber kurz die Maienzeit.

17Will in den Garten gehn,
18Wo die letzten Rosen stehn,
19Aber o weh, o weh,
20Da liegt der Schnee;
21Schnee der tut wehe,
22Schnee der bringt Leid,
23Lang ist das Leben,
24Aber kurz die Maienzeit.

(Aus: Haider, Thomas. A Large Annotated Reference Corpus of New High German Poetry. In: Proceedings of the 2024 Joint International Conference on Computational Linguistics, Language Resources and Evaluation (LREC-COLING 2024), S. 677–683, Torino, Italia. ELRA and ICCL. 2024.)

Bitte prüfe den Text zunächst selbst auf Auffälligkeiten und nutze erst dann die Funktionen!

Wähle rechts unter „Einstellungen“ aus, welcher Aspekt untersucht werden soll. Unter dem Text findest du eine Erklärung zu dem ausgewählten Aspekt.

Dieses Gedicht könnte aus folgender Literaturepoche stammen:

Hermann Löns (1866-1914)

* 09/29/1866 in Chełmno, † 09/26/1914 in Loivre

männlich

deutscher Journalist und Schriftsteller

(Aus: Wikidata.org)

Bitte beachte unsere Hinweise zur möglichen Fehleranfälligkeit!

Gedichtanalysen zu diesem Gedicht