Joseph von Eichendorff: Wandernder Dichter (1840)

1Ich weiß nicht, was das sagen will!
2Kaum tret ich von der Schwelle still,
3Gleich schwingt sich eine Lerche auf
4Und jubiliert durchs Blau vorauf.

5Das Gras ringsum, die Blumen gar
6Stehn mit Juwelen und Perln im Haar,
7Die schlanken Pappeln, Busch und Saat
8Verneigen sich im größten Staat.

9Als Bot voraus das Bächlein eilt,
10Und wo der Wind die Wipfel teilt,
11Die Au verstohlen nach mir schaut,
12Als wär sie meine liebe Braut.

13Ja, komm ich müd ins Nachtquartier,
14Die Nachtigall noch vor der Tür
15Mir Ständchen bringt, Glühwürmchen bald
16Illuminieren rings den Wald.

17Umsonst! das ist nun einmal so,
18Kein Dichter reist inkognito,
19Der lust'ge Frühling merkt es gleich,
20Wer König ist in seinem Reich.

(Aus: Haider, Thomas. A Large Annotated Reference Corpus of New High German Poetry. In: Proceedings of the 2024 Joint International Conference on Computational Linguistics, Language Resources and Evaluation (LREC-COLING 2024), S. 677–683, Torino, Italia. ELRA and ICCL. 2024.)

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Dieses Gedicht könnte aus folgender Literaturepoche stammen:

Joseph von Eichendorff (1788-1857)

* 03/10/1788 in Ratibor, Oberschlesien, † 11/26/1857 in Neisse, Oberschlesien

männlich, geb. Eichendorff

natürliche Todesursache - Lungenentzündung

bedeutender Lyriker und Schriftsteller der deutschen Romantik

(Aus: Wikidata.org)

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