Joseph von Eichendorff: An meinen Bruder (1822)

1Was Großes sich begeben,
2Der Kön'ge Herrlichkeit,
3Du sahst's mit freud'gem Beben,
4Dir war's vergönnt, zu leben
5In dieser Wunderzeit.

6Und über diese Wogen
7Kam hoch ein himmlisch Bild
8Durchs stille Blau gezogen,
9Traf mit dem Zauberbogen
10Dein Herz so fest und mild.

11O wunderbares Grauen,
12Zur selben Stund den Herrn
13Im Wetterleuchten schauen,
14Und über den stummen Gauen
15Schuldloser Liebe Stern!

16Und hat nun ausgerungen
17Mein Deutschland siegeswund:
18Was damals Lieb gesungen,
19Was Schwerter dir geklungen,
20Klingt fort im Herzensgrund.

21Laß bilden die Gewalten!
22Was davon himmlisch war,
23Kann nimmermehr veralten,
24Wird in der Brust gestalten
25Sich manches stille Jahr.

26Die Fesseln müssen springen,
27Ja, endlich macht sich's frei,
28Und Großes wird gelingen
29Durch Taten oder Singen,
30Vor Gott ist's einerlei.

(Aus: Haider, Thomas. A Large Annotated Reference Corpus of New High German Poetry. In: Proceedings of the 2024 Joint International Conference on Computational Linguistics, Language Resources and Evaluation (LREC-COLING 2024), S. 677–683, Torino, Italia. ELRA and ICCL. 2024.)

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Dieses Gedicht könnte aus folgender Literaturepoche stammen:
Author

Joseph von Eichendorff (1788-1857)

* 03/10/1788 in Ratibor, Oberschlesien, † 11/26/1857 in Neisse, Oberschlesien

männlich, geb. Eichendorff

natürliche Todesursache - Lungenentzündung

bedeutender Lyriker und Schriftsteller der deutschen Romantik

(Aus: Wikidata.org)

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