Joseph von Eichendorff: Herbst (1834)

1Es ist nun der Herbst gekommen,
2Hat das schöne Sommerkleid
3Von den Feldern weggenommen
4Und die Blätter ausgestreut,
5Vor dem bösen Winterwinde
6Deckt er warm und sachte zu
7Mit dem bunten Laub die Gründe,
8Die schon müde gehn zur Ruh.

9Durch die Felder sieht man fahren
10Eine wunderschöne Frau,
11Und von ihren langen Haaren
12Goldne Fäden auf der Au
13Spinnet sie und singt im Gehen:
14Eia, meine Blümelein,
15Nicht nach andern immer sehen,
16Eia, schlafet, schlafet ein.

17Und die Vöglein hoch in Lüften
18Über blaue Berg und Seen
19Ziehn zur Ferne nach den Klüften,
20Wo die hohen Zedern stehn,
21Wo mit ihren goldnen Schwingen
22Auf des Benedeiten Gruft
23Engel Hosianna singen
24Nächtens durch die stille Luft.

(Aus: Haider, Thomas. A Large Annotated Reference Corpus of New High German Poetry. In: Proceedings of the 2024 Joint International Conference on Computational Linguistics, Language Resources and Evaluation (LREC-COLING 2024), S. 677–683, Torino, Italia. ELRA and ICCL. 2024.)

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Dieses Gedicht könnte aus folgender Literaturepoche stammen:
Author

Joseph von Eichendorff (1788-1857)

* 03/10/1788 in Ratibor, Oberschlesien, † 11/26/1857 in Neisse, Oberschlesien

männlich, geb. Eichendorff

natürliche Todesursache - Lungenentzündung

bedeutender Lyriker und Schriftsteller der deutschen Romantik

(Aus: Wikidata.org)

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