Joseph von Eichendorff: Das kranke Kind (1832)

1Die Gegend lag so helle,
2Die Sonne schien so warm,
3Es sonnt sich auf der Schwelle
4Ein Kindlein krank und arm.

5Geputzt zum Sonntag heute
6Ziehn sie das Tal entlang,
7Das Kind grüßt alle Leute,
8Doch niemand sagt ihm Dank.

9Viel Kinder jauchzen ferne,
10So schön ist's auf der Welt!
11Ging' auch spazieren gerne,
12Doch müde stürzt's im Feld.

13»ach Vater, liebe Mutter,
14Helft mir in meiner Not! –«
15Du armes Kind! die ruhen
16Ja unterm Grase tot.

17Und so im Gras alleine
18Das kranke Kindlein blieb,
19Frug keiner, was es weine,
20Hat jeder seins nur lieb.

21Die Abendglocken klangen
22Schon durch die stille Welt,
23Die Engel Gottes sangen
24Und gingen übers Feld.

25Und als die Nacht gekommen
26Und alles das Kind verließ,
27Sie haben's mitgenommen,
28Nun spielt's im Paradies.

(Aus: Haider, Thomas. A Large Annotated Reference Corpus of New High German Poetry. In: Proceedings of the 2024 Joint International Conference on Computational Linguistics, Language Resources and Evaluation (LREC-COLING 2024), S. 677–683, Torino, Italia. ELRA and ICCL. 2024.)

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Dieses Gedicht könnte aus folgender Literaturepoche stammen:
Author

Joseph von Eichendorff (1788-1857)

* 03/10/1788 in Ratibor, Oberschlesien, † 11/26/1857 in Neisse, Oberschlesien

männlich, geb. Eichendorff

natürliche Todesursache - Lungenentzündung

bedeutender Lyriker und Schriftsteller der deutschen Romantik

(Aus: Wikidata.org)

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