1Brauset, Winde! Schäume, Meer!
2Mir im Herzen braust es mehr;
3Schlage, Unglückswetter, ein!
4Mut will trotzig oben sein.
5Schwillt die Flut ins Himmelshaus,
6Keine Anker wirft er aus;
7Schmettern Blitze höllentief,
8Blickt sein freies Aug' nicht schief.
9Freudig schießt er auf Gefahr,
10Wie auf Raub der Sonnenaar,
11Stürzt mit Wangen frisch und rot
12Kühn hinein in tiefsten Tod.
13Froh für Recht und Vaterland
14Faßt das Eisen seine Hand,
15Für das Laster feig und feil
16Wird sein Mund ein Donnerkeil.
17Seine Losung heißet Gott,
18Darum ist die Welt ihm Spott;
19Darum haßt er Tyrannei.
20O wie selig ist der Mann,
21Der in Wahrheit sagen kann:
22Du, Gefahr, bist meine Braut,
23Treue, du mir angetraut!
24O wie selig ist der Mann,
25Der in Wahrheit sagen kann:
26Mut, du bist mir Sonnenschein,
27Mut, du bist mir edler Wein!
28Sonnenschein behält sein Licht,
29Saft der Reben altet nicht:
30So erlischt nicht kühner Mut,
31So erbleicht nicht Heldenblut.
32Will die Welt zu Scheitern gehn,
33Mut bleibt fest und ruhig stehn;
34Ja, fällt selbst der Himmel ein,
35Mut wird Gott mit Göttern sein.