1Trübe Wolken, Herbstesluft,
2Einsam wandl ich meine Straßen,
3Welkes Laub, kein Vogel ruft –
4Ach, wie stille! wie verlassen!
5Todeskühl der Winter naht;
6Wo sind, Wälder, eure Wonnen?
7Fluren, eurer vollen Saat
8Goldne Wellen sind verronnen!
9Es ist worden kühl und spät,
10Nebel auf der Wiese weidet,
11Durch die öden Haine weht
12Heimweh; – alles flieht und scheidet.
13Herz, vernimmst du diesen Klang
14von den felsentstürzten Bächen?
15Zeit gewesen wär es lang,
16Daß wir ernsthaft uns besprächen!
17Herz, du hast dir selber oft
18Wehgetan und hast es andern,
19Weil du hast geliebt, gehofft;
20Nun ists aus, wir müssen wandern!
21Auf die Reise will ich fest
22Ein dich schließen und verwahren,
23Draußen mag ein linder West
24Oder Sturm vorüberfahren;
25Daß wir unsern letzten Gang
26Schweigsam wandeln und alleine,
27Daß auf unsern Grabeshang
28Niemand als der Regen weine!