1Mächtig zürnt der Himmel im Gewitter,
2Schmettert manche Rieseneich in Splitter,
3Übertönt des Niagara Stimme,
4Und mit seiner Blitze Flammenruten
5Peitscht er schneller die beschäumten Fluten,
6Daß sie stürzen mit empörtem Grimme.
7Indianer stehn am lauten Strande,
8Lauschen nach dem wilden Wogenbrande,
9Nach des Waldes bangem Sterbgestöhne;
10Greis der eine, mit ergrautem Haare,
11Aufrecht überragend seine Jahre,
12Die zwei andern seine starken Söhne.
13Seine Söhne jetzt der Greis betrachtet,
14Und sein Blick sich dunkler jetzt umnachtet
15Als die Wolken, die den Himmel schwärzen,
16Und sein Aug versendet wildre Blitze
17Als das Wetter durch die Wolkenritze,
18Und er spricht aus tiefempörtem Herzen:
19»fluch den Weißen! ihren letzten Spuren!
20Jeder Welle Fluch, worauf sie fuhren,
21Die einst Bettler unsern Strand erklettert!
22Fluch dem Windhauch, dienstbar ihrem Schiffe!
23Hundert Flüche jedem Felsenriffe,
24Das sie nicht hat in den Grund geschmettert!
25Täglich übers Meer in wilder Eile
26Fliegen ihre Schiffe, giftge Pfeile,
27Treffen unsre Küste mit Verderben.
28Nichts hat uns die Räuberbrut gelassen,
29Als im Herzen tödlich bittres Hassen:
30Kommt, ihr Kinder, kommt, wir wollen sterben!«
31Also sprach der Alte, und sie schneiden
32Ihren Nachen von den Uferweiden,
33Drauf sie nach des Stromes Mitte ringen;
34Und nun werfen sie weithin die Ruder,
35Armverschlungen Vater, Sohn und Bruder
36Stimmen an, ihr Sterbelied zu singen.
37Laut ununterbrochne Donner krachen,
38Blitze flattern um den Todesnachen,
39Ihn umtaumeln Möwen sturmesmunter;
40Und die Männer kommen festentschlossen
41Singend schon dem Falle zugeschossen,
42Stürzen jetzt den Katarakt hinunter.