Nikolaus Lenau: 1. Stimme des Windes (1837)

1In Schlummer ist der dunkle Wald gesunken,
2Zu träge ist die Luft, ein Blatt zu neigen,
3Den Blütenduft zu tragen, und es schweigen
4Im Laub die Vögel und im Teich die Unken.

5Leuchtkäfer nur, wie stille Traumesfunken
6Den Schlaf durchgaukelnd, schimmern in den Zweigen,
7Und süßer Träume ungestörtem Reigen
8Ergibt sich meine Seele, schweigenstrunken.

9Horch! überraschend saust es in den Bäumen
10Und ruft mich ab von meinen lieben Träumen,
11Ich höre plötzlich ernste Stimme sprechen;

12Die aufgeschreckte Seele lauscht dem Winde
13Wie Worten ihres Vaters, der dem Kinde
14Zuruft, vom Spiele heimwärts aufzubrechen.

(Aus: Haider, Thomas. A Large Annotated Reference Corpus of New High German Poetry. In: Proceedings of the 2024 Joint International Conference on Computational Linguistics, Language Resources and Evaluation (LREC-COLING 2024), S. 677–683, Torino, Italia. ELRA and ICCL. 2024.)

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Dieses Gedicht könnte aus folgender Literaturepoche stammen:

Nikolaus Lenau (1802-1850)

* 08/13/1802 in Lenauheim, † 08/22/1850 in Oberdöbling

männlich, geb. Lenau

österreichischer Schriftsteller (1802-1850)

(Aus: Wikidata.org)

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