Nikolaus Lenau: Die Drei (1842)

1Drei Reiter nach verlorner Schlacht,
2Wie reiten sie so sacht, so sacht!

3Aus tiefen Wunden quillt das Blut,
4Es spürt das Roß die warme Flut.

5Vom Sattel tropft das Blut, vom Zaum,
6Und spült hinunter Staub und Schaum.

7Die Rosse schreiten sanft und weich,
8Sonst flöß das Blut zu rasch, zu reich.

9Die Reiter reiten dicht gesellt,
10Und einer sich am andern hält.

11Sie sehn sich traurig ins Gesicht,
12Und einer um den andern spricht:

13»mir blüht daheim die schönste Maid,
14Drum tut mein früher Tod mir leid.«

15»hab Haus und Hof und grünen Wald,
16Und sterben muß ich hier so bald!«

17»den Blick hab ich in Gottes Welt,
18Sonst nichts, noch schwer mirs Sterben fällt.«

19Und lauernd auf den Todesritt
20Ziehn durch die Luft drei Geier mit.

21Sie teilen kreischend unter sich:
22»den speisest du, den du, den ich.«

(Aus: Haider, Thomas. A Large Annotated Reference Corpus of New High German Poetry. In: Proceedings of the 2024 Joint International Conference on Computational Linguistics, Language Resources and Evaluation (LREC-COLING 2024), S. 677–683, Torino, Italia. ELRA and ICCL. 2024.)

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Dieses Gedicht könnte aus folgender Literaturepoche stammen:

    Rezitation von
    Fritz Stavenhagen

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Author

Nikolaus Lenau (1802-1850)

* 08/13/1802 in Lenauheim, † 08/22/1850 in Oberdöbling

männlich, geb. Lenau

österreichischer Schriftsteller (1802-1850)

(Aus: Wikidata.org)

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