Emanuel Geibel: Trinkspruch (1833)

1Stoßt an im Saft der besten Reben!
2Stoßt an: Land Mecklenburg soll leben,
3Land Mecklenburg mit Schwert und Pflug!
4Die Perle gab es uns der Frauen
5Und jenes Paar mit greisen Brauen,
6Das unsres Ruhmes Schlachten schlug.

7Schon wallt sie längst im Paradiese,
8Die hohe Königin Luise,
9Die Deutschlands starken Hort gebar,
10Doch flammend steht's in tausend Herzen,
11Wie sie zur Zeit der Schmach und Schmerzen
12Der Engel ihres Volkes war.

13Und wollt ihr nach den Helden fragen:
14Vom Marschall Vorwärts laßt euch sagen,
15Dem blanksten Schwert des Vaterlands;
16Die Welt durchhallten seine Siege,
17Doch nie zu Rostock seiner Wiege
18Vergaß der Greis im Lorbeerkranz.

19Den andern kennt ihr auch, den Alten,
20Der hoch und ernst, die Stirn in Falten,
21Ein Hüter wacht an Preußens Thron.
22Das ist des Kriegsgotts Wagenlenker,
23Das ist der kühne Schlachtendenker,
24Der Schweiger Moltke, Parchims Sohn.

25Drum stoßt im Saft der besten Reben,
26Stoßt an: Land Mecklenburg soll leben,
27Land Mecklenburg mit Schwert und Pflug!
28Die Perle gab es uns der Frauen
29Und jenes Paar mit greisen Brauen,
30Das unsres Ruhmes Schlachten schlug.

(Aus: Haider, Thomas. A Large Annotated Reference Corpus of New High German Poetry. In: Proceedings of the 2024 Joint International Conference on Computational Linguistics, Language Resources and Evaluation (LREC-COLING 2024), S. 677–683, Torino, Italia. ELRA and ICCL. 2024.)

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Dieses Gedicht könnte aus folgender Literaturepoche stammen:

Emanuel Geibel (1815-1884)

* 10/17/1815 in Lübeck, † 04/06/1884 in Lübeck

männlich, geb. Geibel

deutscher Lyriker

(Aus: Wikidata.org)

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