1Nach grüner Farb' mein Herz begehrt,
2Zur süßen Augenweide.
3Wann wird mir solche Lust gewährt,
4Zu gehn im grünen Kleide.
5Wie Gotteshand im grünen Mai
6Die Fluren kleidet schön und neu,
7Ließ ich mich gerne schauen.
8So nenne kühn die Farbenpracht,
9Die dir das Herz entzündet.
10Auf grünem Grund hat Gottes Macht
11Der Erde Bau gegründet.
12Wir wollen uns für dich bemühn.
13Ist's Wiesengrün? ist's Waldesgrün?
14Ist's Grün von edlen Steinen?
15Es ist die süße Frühlingslust,
16Es sind der Hoffnung Farben,
17Die nimmermehr in Menschenbrust
18Entschliefen, noch erstarben.
19Sie brechen vor in grüner Glut,
20Die Freiheits-Lust, der Freiheits-Muth,
21Die haben mich ergriffen.
22Es ist ein junger Tannenwald,
23Ein grüner Wald aus Norden,
24So schlank und adlig von Gestalt,
25Ein ritterlicher Orden.
26Der Sturm, der seine Zweige regt,
27Hat auch mein tiefstes Herz bewegt,
28Der heil'ge Sturmwind Gottes.
29Es ist die schmucke Jägerschaar
30Der jungen tapfern Preußen,
31Die sollen nun und immerdar
32Uns rechte Jäger heißen.
33Ihr bestes Wild ist ein Tyrann,
34Drauf zielen alle Mann für Mann,
35O stünd' ich unter ihnen.
36Und ist es das, du deutsches Blut,
37Was deinen Busen schwellet,
38So sei der Schaar voll Lust und Muth
39In Ehren zugesellet!
40Du junger grüner Freiheits-Sproß,
41Nimm hin das heilige Geschoß,
42Und tödte den Tyrannen.
43O grüne Lust, o Gottes-Kraft,
44Mein Sehnen ist gestillet,
45Wo Freiheitstrieb und Frühlingssaft
46In tausend Adern quillet.
47Frisch auf, das helle Jagdhorn schallt,
48Wir kommen schon, wir halten bald
49Die Jagd zu Gottes Ehre.