Paul Heyse: Waldesnacht (1872)

1Waldesnacht, du wunderkühle,
2Die ich tausend Male grüß',
3Nach dem lauten Weltgewühle
4O wie ist dein Rauschen süß!
5Träumerisch die müden Glieder
6Berg' ich weich ins Moos,
7Und mir ist, als würd' ich wieder
8All der irren Qualen los.

9Fernes Flötenlied, vertöne,
10Das ein weites Sehnen rührt,
11Die Gedanken in die schöne,
12Ach, mißgönnte Ferne führt!
13Laß die Waldesnacht mich wiegen,
14Stillen jede Pein,
15Und ein seliges Genügen
16Saug' ich mit den Düften ein.

17In den heimlich engen Kreisen
18Wird dir wohl, du wildes Herz,
19Und ein Friede schwebt mit leisen
20Flügelschlägen niederwärts.
21Singet, holde Vögellieder,
22Mich in Schlummer sacht!
23Irre Qualen, löst euch wieder;
24Wildes Herz, nun gute Nacht!

(Aus: Haider, Thomas. A Large Annotated Reference Corpus of New High German Poetry. In: Proceedings of the 2024 Joint International Conference on Computational Linguistics, Language Resources and Evaluation (LREC-COLING 2024), S. 677–683, Torino, Italia. ELRA and ICCL. 2024.)

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Dieses Gedicht könnte aus folgender Literaturepoche stammen:
Author

Paul Heyse (1830-1914)

* 03/15/1830 in Berlin, † 04/02/1914 in München

männlich, geb. Heyse

deutscher Schriftsteller

(Aus: Wikidata.org)

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