Paul Heyse: Abschied (1872)

1Und da ich, mein Sorrent, nun scheiden muß,
2Noch stets zu früh nach so viel Wonnetagen,
3Laß dir den Dank, mein vielgeliebtes, sagen
4Für meines Gastrechts herrlichen Genuß.

5Der Wandrer, den sein unstät hast'ger Fuß
6Durch Thermen, Tempel und Museen getragen,
7Er wird, was mir vergönnt ward, nie erjagen,
8Nie ganz verstehn Italiens Genius.

9Ich aber durft' in dieses Volkes Mitte
10Belauschen seines Herzens freien Schlag,
11Nicht eingeschränkt durch heuchlerische Sitte,

12Daß offen seine Seele vor mir lag,
13Wie eines Freunds, und jetzt mit herbem Schnitte
14Der Abschied ein Stück Herz mich kosten mag.

(Aus: Haider, Thomas. A Large Annotated Reference Corpus of New High German Poetry. In: Proceedings of the 2024 Joint International Conference on Computational Linguistics, Language Resources and Evaluation (LREC-COLING 2024), S. 677–683, Torino, Italia. ELRA and ICCL. 2024.)

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Dieses Gedicht könnte aus folgender Literaturepoche stammen:

Paul Heyse (1830-1914)

* 03/15/1830 in Berlin, † 04/02/1914 in München

männlich, geb. Heyse

deutscher Schriftsteller

(Aus: Wikidata.org)

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