Paul Heyse: Im Coliseo (1872)

1Gelinder fließt in dieser Luft das Blut.
2Die Seele lernt ihr stürmisch Weh bezähmen,
3Des Haftens am Vergänglichen sich schämen,
4Wo eine stolze Welt in Trümmern ruht.

5Höhnt hier nicht jede Quader: Eintagsbrut,
6Willst du dein Zwergen-Ich so wichtig nehmen?
7Was ist dein Sehnen, Jauchzen oder Grämen?
8Ein Tropfen nur im All der Geisterflut.

9Doch während mich umrauscht das ew'ge Fließen
10Des uferlosen Meers, in dessen Bette
11Spurlos versinkt, was hoch und herrlich war,

12Kann wie ein schweres Unheil mich verdrießen
13Ein ungefügig Reimwort im Sonette –
14O Widerspruch, dein Nam' ist Mensch fürwahr!

(Aus: Haider, Thomas. A Large Annotated Reference Corpus of New High German Poetry. In: Proceedings of the 2024 Joint International Conference on Computational Linguistics, Language Resources and Evaluation (LREC-COLING 2024), S. 677–683, Torino, Italia. ELRA and ICCL. 2024.)

Bitte prüfe den Text zunächst selbst auf Auffälligkeiten und nutze erst dann die Funktionen!

Wähle rechts unter „Einstellungen“ aus, welcher Aspekt untersucht werden soll. Unter dem Text findest du eine Erklärung zu dem ausgewählten Aspekt.

Dieses Gedicht könnte aus folgender Literaturepoche stammen:
Author

Paul Heyse (1830-1914)

* 03/15/1830 in Berlin, † 04/02/1914 in München

männlich, geb. Heyse

deutscher Schriftsteller

(Aus: Wikidata.org)

Bitte beachte unsere Hinweise zur möglichen Fehleranfälligkeit!

Gedichtanalysen zu diesem Gedicht