1Ich haus' allein im wilden Wald,
2Im fernen, fernen Westen;
3Den Wolf, den Graubär ungestalt
4Hab' einzig ich zu Gästen:
5Es nahet mir kein Menschenfuß,
6Es grüßet mich kein Freundesgruß: –
7Der Sturm pfeift in den Ästen.
8Mit Gram seh' ich der Wolken Heer,
9Die frei nach Osten streifen:
10Die Schwalben, die beneid' ich schwer,
11Die heim nach Deutschland schweifen: –
12Ich denk', wie, wo der Neckar geht,
13Ein Hüttlein dicht in Reben steht,
14Dran jetzt die Trauben reifen.
15Ich denk', wie nun das Dorf entlang
16Sich Kerz' entfacht an Kerzen,
17Wie vor der Tür am Wiesenhang
18Die blonden Buben scherzen!
19Ich denk', wie dort zu dieser Zeit
20Die Abendglocke hallet weit: –
21Und weh wird mir im Herzen!
22Mein einsam Feuer zünd' ich an,
23Schau' in die nächt'ge Ferne: –
24Hier bleib' ich stets ein fremder Mann,
25Fremd sind mir selbst die Sterne:
26O säh' ich nur einzigmal
27Mein Vaterhaus im Abendstrahl, –
28Ich stürbe – ach wie gerne! –