Friedrich Leopold Graf zu Stolberg: Freiheit! Der Höfling kennt den Gedanken nicht Titel entspricht 1. Vers(1770)

1Freiheit! Der Höfling kennt den Gedanken nicht,
2Sklave! Die Kette rasselt ihm Silberton!
3Gebeugt das Knie, gebeugt die Seele,
4Reicht er dem Joche den feigen Nacken.

5Mir ein erhabener, schauergebärender
6Wonne-Gedanke! Freiheit! ich fühle dich!
7Das ganze Herz, von dir erfüllet,
8Strömet in voller Empfindung über!

9Nektar der Seele! Helden entflammtest du,
10Welchen die Nachwelt jedes Erstaunen weiht,
11Du stärktest sie! in Sklaven-Händen
12Rostet der Stahl, wird entnervt der Bogen.

13Wer für die Freiheit, wer für das Vaterland
14Mutig den Arm hebt, leuchtet im Blute, wie
15Der Blitz des Nachtsturms; der Gefahren
16Trübt ihm nicht eine die heitre Stirne.

17Namen, mir festlich, wie ein Triumphgesang,
18Brutus! Tell! Hermann! Cato! Timoleon!
19Im Herzen deß, dem freie Seele
20Gott gab, mit Flammenschrift eingegraben.

(Aus: Haider, Thomas. A Large Annotated Reference Corpus of New High German Poetry. In: Proceedings of the 2024 Joint International Conference on Computational Linguistics, Language Resources and Evaluation (LREC-COLING 2024), S. 677–683, Torino, Italia. ELRA and ICCL. 2024.)

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Dieses Gedicht könnte aus folgender Literaturepoche stammen:
Author

Friedrich Leopold zu Stolberg-Stolberg (1750-1819)

* 11/07/1750 in Bad Bramstedt, † 12/05/1819 in Gut Sondermühlen

männlich, geb. Stolberg

deutscher Politiker und Dichter

(Aus: Wikidata.org)

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