Friedrich Hölderlin: Dem Sonnengott (1806)

1Wo bist du? trunken dämmert die Seele mir
2Von aller deiner Wonne; denn eben ists,
3Daß ich gesehn, wie, müde seiner
4Fahrt, der entzückende Götterjüngling

5Die jungen Locken badet' im Goldgewölk;
6Und jetzt noch blickt mein Auge von selbst nach ihm;
7Doch fern ist er zu frommen Völkern,
8Die ihn noch ehren, hinweggegangen.

9Dich lieb ich, Erde! trauerst du doch mit mir!
10Und unsre Trauer wandelt, wie Kinderschmerz,
11In Schlummer sich, und wie die Winde
12Flattern und flüstern im Saitenspiele,

13Bis ihm des Meisters Finger den schönern Ton
14Entlockt, so spielen Nebel und Träum um uns,
15Bis der Geliebte wiederkömmt und
16Leben und Geist sich in uns entzündet.

(Aus: Haider, Thomas. A Large Annotated Reference Corpus of New High German Poetry. In: Proceedings of the 2024 Joint International Conference on Computational Linguistics, Language Resources and Evaluation (LREC-COLING 2024), S. 677–683, Torino, Italia. ELRA and ICCL. 2024.)

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Dieses Gedicht könnte aus folgender Literaturepoche stammen:

Friedrich Hölderlin (1770-1843)

* 03/20/1770 in Lauffen am Neckar, † 06/07/1843 in Tübingen

männlich, geb. Q114498136

deutscher Lyriker (1770-1843)

(Aus: Wikidata.org)

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