1Kommt, ätherische Wesen,
2Luftbewohner, die Ihr über der Menschheit Loos
3Euch betrübt und erfreuet!
4Aeol's Saiten erwarten Euch. –
5Horch, sie kommen unsichtbar. –
6Diesen traurigen Ton, sang ihn ein Liebender,
7Der zum Tod in die Schlacht zog? –
8Jenen zärteren, sanftern Laut,
9Diesen Seufzer verhauchte
10Braut und Mutter? – Erklang diesen ein flehender
11Greis, der unter der Knechtschaft
12Harten Fessel daniedersank? –
13Süße Töne beginnen.
14Seid Ihr Kindesgelall? oder der Säuglinge
15Und des Knaben und Mädchens
16Erste Freuden? O weilet, weilt! –
17Weilt auch Ihr, die Ihr wieder-
18Kehret, Seufzer des Manns, die Ihr den letzten Hauch
19Seines brechenden Herzens
20Einem fühlenden Weltgeist gabt!
21Horch! In tieferem Tone
22Bebt die Saite; wer ist's? Eines Hermiten Ton,
23Der, ein heiliger Barde,
24Sich beseufzt und das Vaterland.
25Horch! An Babylon's Weiden
26Klang die Harfe so dumpf, und so erhaben jetzt,
27Da sie Freuden der Zukunft,
28Hell in Tönen, frohlockend singt.
29Horch! So klinget die Harfe
30Eines Engels im Chor himmlischer Geister, wenn
31Sich die lösende Seele
32Sanft von Athem zu Athem hebt,
33Bis allmächtig erklinget
34Aller Seligen Chor, aller Befreieten,
35Die, der drückenden Bande
36Los, beginnen den Weltaccord.
37Singt, Ihr Hauche des Weltalls,
38Wandernde Stimmen, singt Eure phantastischen
39Töne, denen erwartend
40Meine künstliche Leyer schweigt.