Johann Gottfried Herder: Das Eine in der Natur (1773)

1Ihr kleinen Sterne dort bei Nacht,
2Die, funkelnd, unserm Angesicht
3Mehr Zahl als Glanz erschaulich macht,
4Ihr Heere, denen Raum gebricht:
5Was seid Ihr all am Sonnenlicht?

6Ihr frühen Veilchen auf der Flur,
7Die Ihr in Purpurkleiderpracht
8Als Erstgeborne der Natur
9Um Euch so stolz, so spröde lacht:
10Was seid Ihr, wenn die Ros' erwacht?

11Ihr regen Sänger dort im Hain,
12Mit tausendfachem, muntern Schall,
13Als wäret Ihr, so schwach, so klein,
14Die Tonkunst alle: allzumal,
15Was seid Ihr zu der Nachtigall?

16So, wenn mit ihrem Götterblick
17Mein Mädchen eintritt in den Kreis
18Der Schönen, und ihr Götterblick
19Von aller Herrlichkeit nichts weiß:
20Wer läßt, wer giebt ihr nicht den Preis?

(Aus: Haider, Thomas. A Large Annotated Reference Corpus of New High German Poetry. In: Proceedings of the 2024 Joint International Conference on Computational Linguistics, Language Resources and Evaluation (LREC-COLING 2024), S. 677–683, Torino, Italia. ELRA and ICCL. 2024.)

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Dieses Gedicht könnte aus folgender Literaturepoche stammen:
Author

Johann Gottfried Herder (1744-1803)

* 08/25/1744 in Mohrungen, † 12/18/1803 in Weimar

männlich, geb. Herder

deutscher Schriftsteller, Übersetzer, Theologe und Philosoph

(Aus: Wikidata.org)

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