Johann Gottfried Herder: 23. Röschen auf der Heide (1773)

1Es sah ein Knab ein Röslein stehn,
2Röslein auf der Haiden:
3Sah, es war so frisch und schön,
4Und blieb stehn es anzusehn,
5Und stand in süssen Freuden:
6Röslein, Röslein, Röslein roth,
7Röslein auf der Haiden!

8Der Knabe sprach: ich breche dich,
9Röslein auf der Haiden!
10Röslein sprach: ich steche dich,
11Daß du ewig denkst an mich,
12Daß ichs nicht will leiden.
13Röslein, Röslein, Röslein roth,
14Röslein auf der Haiden.

15Doch der wilde Knabe brach
16Das Röslein auf der Haiden;
17Röslein wehrte sich und stach,
18Aber er vergaß darnach
19Beim Genuß das Leiden.
20Röslein, Röslein, Röslein roth,
21Röslein auf der Haiden.

(Aus: Haider, Thomas. A Large Annotated Reference Corpus of New High German Poetry. In: Proceedings of the 2024 Joint International Conference on Computational Linguistics, Language Resources and Evaluation (LREC-COLING 2024), S. 677–683, Torino, Italia. ELRA and ICCL. 2024.)

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Johann Gottfried Herder (1744-1803)

* 08/25/1744 in Mohrungen, † 12/18/1803 in Weimar

männlich, geb. Herder

deutscher Schriftsteller, Übersetzer, Theologe und Philosoph

(Aus: Wikidata.org)

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