Johann Gottfried Herder: 24. Das Lied vom Schmetterlinge (1773)

1Liebes, leichtes, luftges Ding,
2Schmetterling,
3Das da über Blumen schwebet,
4Nur von Thau und Blüthen lebet,
5Blüthe selbst, ein fliegend Blatt,
6Das mit welchem Rosenfinger!
7Wer bepurpurt hat?

8Wars ein Sylphe, der dein Kleid
9So bestreut,
10Dich aus Morgenduft gewebet,
11Nur auf Tage dich belebet;
12Seelchen und dein kleines Herz
13Pocht da unter meinem Finger,
14Fühlet Todesschmerz.

15Fleuch dahin, o Seelchen, sey
16Froh und frei,
17Mir ein Bild, was ich seyn werde,
18Wenn die Raupe dieser Erde,
19Auch wie du ein Zephyr ist,
20Und in Duft und Thau und Honig
21Jede Blüthe küßt.

(Aus: Haider, Thomas. A Large Annotated Reference Corpus of New High German Poetry. In: Proceedings of the 2024 Joint International Conference on Computational Linguistics, Language Resources and Evaluation (LREC-COLING 2024), S. 677–683, Torino, Italia. ELRA and ICCL. 2024.)

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Dieses Gedicht könnte aus folgender Literaturepoche stammen:
Author

Johann Gottfried Herder (1744-1803)

* 08/25/1744 in Mohrungen, † 12/18/1803 in Weimar

männlich, geb. Herder

deutscher Schriftsteller, Übersetzer, Theologe und Philosoph

(Aus: Wikidata.org)

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