Andreas Gryphius: X. Der Welt Wollust (1650)

1Wo Lust ist/ da ist angst; wo Frewd' ist/ da ist klagen.
2Wer schöne Rosen sieht/ siht Dornen nur dabey
3Kein stand/ kein ort/ kein Mensch ist seines Creutzes frey.
4Wer lacht; fühlt wenn er lacht im Hertzen tausend plagen.

5Wer hoch in Ehren sitzt/ mus hohe sorgen tragen.
6Wer ist der/ Reichthumb acht’/ vnd loß von kummer sey?
7Wo Armut ist; ist noht. wer kennt wie mancherley
8Trawrwürmer vns die Seel vnd matte

9Ich red’ es offenbahr/ so lang als
10Vom Himmel ab bestralt/ mein bleiches Angesicht
11Ist mir noch nie ein Tag/ der gantz ohn angst bescheret:

12O Welt du Threuen thal! recht seelig wird geschätzt;
13Der eh er einen Fus/ hin auff die Erden setzt/
14Bald auß der

(Gryphius, Andreas: Teutsche Reim-Gedichte. Frankfurt (Main), 1650.Aus: Haider, Thomas. A Large Annotated Reference Corpus of New High German Poetry. In: Proceedings of the 2024 Joint International Conference on Computational Linguistics, Language Resources and Evaluation (LREC-COLING 2024), S. 677–683, Torino, Italia. ELRA and ICCL. 2024.)

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Dieses Gedicht könnte aus folgender Literaturepoche stammen:
Author

Andreas Gryphius (1616-1664)

* 10/02/1616 in Głogów, † 07/16/1664 in Głogów

männlich, geb. Gryphius

natürliche Todesursache - Schlaganfall

Dichter des Barock

(Aus: Wikidata.org)

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