Andreas Gryphius: XxXI. An Furium (1650)

1Dv falscher böser Mensch/ auß dessen krummen Rachen
2Die grüne Natter pfeifft/ aus dessen schlimmen Mund
3Die schwartzen Schlangen sehn/ du mehr deñ tober Hund.
4Du gantz verschalckter Fuchs! du Hauß der grimmen Dra-
5chen.

6Wil dir denn nicht einmahl der Leib vor gifft zerkrachen?
7Es ist ja nichts an dir (wie jung vnd alten kundt)
8Von deinem Schädel ab biß auff den fus gesundt.
9Du bist so teufel schwartz als du dich weis kanst machen.

10Dein Aug ist flam’ vnd pest/ die Zung ein schneidend
11Schwerdt.
12Du leichter ehren dieb/ bist raad vnd fewers wehrt.
13Wie daß die rache dein/ O schaum der Laster schonet?

14Sie straft dich durch dich selbst/ du kanst nicht mehr ent-
15gehn/

16Weil jeder/ der dich sieht mit schrecken muß gestehn
17Das wesentlich in dir die gantze Hölle wohnet.

(Gryphius, Andreas: Teutsche Reim-Gedichte. Frankfurt (Main), 1650.Aus: Haider, Thomas. A Large Annotated Reference Corpus of New High German Poetry. In: Proceedings of the 2024 Joint International Conference on Computational Linguistics, Language Resources and Evaluation (LREC-COLING 2024), S. 677–683, Torino, Italia. ELRA and ICCL. 2024.)

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Dieses Gedicht könnte aus folgender Literaturepoche stammen:
Author

Andreas Gryphius (1616-1664)

* 10/02/1616 in Głogów, † 07/16/1664 in Głogów

männlich, geb. Gryphius

natürliche Todesursache - Schlaganfall

Dichter des Barock

(Aus: Wikidata.org)

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