Andreas Gryphius: XlVI. An die Freunde (1650)

1Gehabt euch alle wol! O Erden gute Nacht!
2Jhr Himmel ich vergeh! vmbsonst hat meine wunden.
3Mit so viel wehrtem fleiß
4Man hat vmbsonst an mich/ so liebe schreiben bracht!

5Uranie vmbsonst hab ich so viel gewacht!
6Eugenie ich bin eh' als jhr meynt verschwunden.
7Die kalte Brust erstart/ der puls wirdt mehr nicht sunden:

8Die Augen brechen mir; der matte geist verschmacht.

9Soll ich mein Vaterlandt/ soll ich dich nicht mehr schawen.
10Soll ich mein todtes pfand der frembden gruft vertrawen/
11Scheid ich Eugenie ohn ewren abschied kuß:

12Mein licht! jhr werdet mir die Augen nicht zudrucken:
13Vnd mit
14Der Myrten acht ich nicht: weil ich verwelcken muß.

(Gryphius, Andreas: Teutsche Reim-Gedichte. Frankfurt (Main), 1650.Aus: Haider, Thomas. A Large Annotated Reference Corpus of New High German Poetry. In: Proceedings of the 2024 Joint International Conference on Computational Linguistics, Language Resources and Evaluation (LREC-COLING 2024), S. 677–683, Torino, Italia. ELRA and ICCL. 2024.)

Bitte prüfe den Text zunächst selbst auf Auffälligkeiten und nutze erst dann die Funktionen!

Wähle rechts unter „Einstellungen“ aus, welcher Aspekt untersucht werden soll. Unter dem Text findest du eine Erklärung zu dem ausgewählten Aspekt.

Dieses Gedicht könnte aus folgender Literaturepoche stammen:
Author

Andreas Gryphius (1616-1664)

* 10/02/1616 in Głogów, † 07/16/1664 in Głogów

männlich, geb. Gryphius

natürliche Todesursache - Schlaganfall

Dichter des Barock

(Aus: Wikidata.org)

Bitte beachte unsere Hinweise zur möglichen Fehleranfälligkeit!

Gedichtanalysen zu diesem Gedicht