Andreas Gryphius: V. An den Hoch Edlen Gestrengen vnd Groß- Achtbaren &c. H. Christoph von Dihr/ in Strei- delsdorff vnd Luisdorff Röm. Kay. Maytr. würckl- chen Rath/ vnd Beysitzern deß Königlichen Ampts in dem Fürstenthumb Glogaw: vor meiner abreise in Niederlandt/ vi. Maij Anno ⅽⅼↄ ⅼↄⅽ xxxviii (1650)

1Jhr Nordstern letzter zeit/ deß Vaterlandes stützet
2Die einig noch nicht bricht/ Nun Kirch vnd Hauß ver-
3fält
4Den ach vnd Noth nicht pocht. O vnerschreckter Heldt/
5An den man einig siht wie steiff sich Tugend schütze:
6Jhr der vnß lehrt was kunst Hoch Edlen Blutte nütze;
7Herr/ dessen Lob/ die jtzt noch vngebor’ne welt
8Wird rühmen/ wenn wir staub/ Ade! ich muß ins feld/
9Mein hart verhängnuß rufft micht wider an die spitze.

10O Vater gute Nacht! der mich jtzt von Euch reißt
11Vnd durch die wilde See in ferne Erentzen weißt-
12Erhalte diese Hand die ich so trawrig küsse.

13Ich wündsche nicht nur mir. Soll vnser leid vergehn
14So muß durch Ewern Rath/ was ligt vnd sinckt auff-
15stehn/
16O/ daß mein Land mit mir/ Euch doch bald frölich grüsse!

(Gryphius, Andreas: Teutsche Reim-Gedichte. Frankfurt (Main), 1650.Aus: Haider, Thomas. A Large Annotated Reference Corpus of New High German Poetry. In: Proceedings of the 2024 Joint International Conference on Computational Linguistics, Language Resources and Evaluation (LREC-COLING 2024), S. 677–683, Torino, Italia. ELRA and ICCL. 2024.)

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Dieses Gedicht könnte aus folgender Literaturepoche stammen:

Andreas Gryphius (1616-1664)

* 10/02/1616 in Głogów, † 07/16/1664 in Głogów

männlich, geb. Gryphius

natürliche Todesursache - Schlaganfall

Dichter des Barock

(Aus: Wikidata.org)

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