Andreas Gryphius: XlVII. Das Letzte Gerichte (1650)

1Avff Todten! auff! die welt verkracht in letztem brande!
2Der Sternen Heer vergeht! der Mond ist dunckel-rott/
3Die Sonn’ ohn allen schein! Auff/ Jhr die grab vnd kott
4Auff! jhr die Erd vnd See vnd Hellen hilt zu pfande!

5Jhr die jhr lebt komm’t an: der HERR/ der vor in schande
6Sich richten ließ/ erscheint/ vor Jhm laufft flam̃’vnd noth
7Bey Jhm steht Majestätt/ nach jhm/ folgt blitz vnd todt/
8Vmb jhn/ mehr Eherubim als Sand an Pontus strande.

9Wie lieblich spricht Er an/ die seine Recht’ erkohren.
10Wie schrecklich donnert Er/ auff diese die verlohren
11Vnwiderrufflich wortt/ kommt Freunde! Feinde fliht!

12Der Himmel schleußt sich auff! O GOtt! welch frölich
13fcheiden!
14Die Erden reist entzwey. Welch weh/ welch schrecklich leidẽ.
15Weh/ weh dem/ der verdamm’t: wol dem der

(Gryphius, Andreas: Teutsche Reim-Gedichte. Frankfurt (Main), 1650.Aus: Haider, Thomas. A Large Annotated Reference Corpus of New High German Poetry. In: Proceedings of the 2024 Joint International Conference on Computational Linguistics, Language Resources and Evaluation (LREC-COLING 2024), S. 677–683, Torino, Italia. ELRA and ICCL. 2024.)

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Dieses Gedicht könnte aus folgender Literaturepoche stammen:
Author

Andreas Gryphius (1616-1664)

* 10/02/1616 in Głogów, † 07/16/1664 in Głogów

männlich, geb. Gryphius

natürliche Todesursache - Schlaganfall

Dichter des Barock

(Aus: Wikidata.org)

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