Theodor Storm: Du willst es nicht in Worten sagen (1852)

1Doch legst du's brennend Mund auf Mund,
2Und deiner Pulse tiefes Schlagen
3Thut liebliches Geheimniß kund.

4Du fliehst vor mir, du scheue Taube,
5Und drückst dich fest an meine Brust;
6Du bist der Liebe schon zum Raube,
7Und bist dir kaum des Worts bewußt.

8Du biegst den schlanken Leib mir ferne,
9Indeß dein rother Mund mich küßt;
10Behalten möchtest du dich gerne,
11Da du doch ganz verloren bist.

12Du fühlst, wir können nicht verzichten;
13Warum zu geben scheust du noch?
14Du mußt die ganze Schuld entrichten,
15Du mußt, gewiß, du mußt es doch.

16In Sehnen halb und halb in Bangen,
17Am Ende rinnt die Schaale voll;
18Die holde Schaam ist nur empfangen,
19Daß sie in Liebe sterben soll.

(Storm, Theodor: Gedichte. Kiel, 1852.Aus: Haider, Thomas. A Large Annotated Reference Corpus of New High German Poetry. In: Proceedings of the 2024 Joint International Conference on Computational Linguistics, Language Resources and Evaluation (LREC-COLING 2024), S. 677–683, Torino, Italia. ELRA and ICCL. 2024.)

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Dieses Gedicht könnte aus folgender Literaturepoche stammen:

Theodor Storm (1817-1888)

* 09/14/1817 in Husum, † 07/04/1888 in Hanerau-Hademarschen

männlich, geb. Storm

natürliche Todesursache - Magenkarzinom

deutscher Schriftsteller und Jurist

(Aus: Wikidata.org)

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