1Ihr, die beim frohen Mahle lacht,
2Euch eure Blumen zieht in Scherben,
3Und was an Gut euch zugedacht,
4Euch wohlbehaglich laßt vererben,
5Ihr starrt dem Dichter in’s Gesicht,
6Verwundert, daß er Rosen bricht
7Von Disteln, aus dem Quell der Augen
8Korall’ und Perle weiß zu saugen;
9Daß er den Blitz herniederlangt,
10Um seine Lampe zu entzünden,
11Im Wettertoben, wenn euch bangt,
12Den rechten Odem weiß zu finden;
13Ihr starrt ihn an mit halbem Neid,
14Den Geistes-Crösus seiner Zeit,
15Und wißt es nicht, mit welchen Qualen
16Er seine Schätze muß bezahlen.
17Wißt nicht, daß ihn, Verdammten gleich,
18Nur reines Feuer kann ernähren,
19Nur der durchstürmten Wolke Reich
20Den Lebensodem kann gewähren;
21Daß, wo das Haupt ihm sinnend hängt,
22Sich blutig ihm die Thräne drängt;
23Nur in des schärfsten Dornes Spalten
24Sich seine Blume kann entfalten.
25Meint ihr das Wetter zünde nicht?
26Meint ihr der Sturm erschüttre nicht?
27Meint ihr die Thräne brenne nicht?
28Meint ihr die Dornen stechen nicht?
29Ja eine Lamp’ hat er entfacht,
30Die nur das Mark ihm sieden macht;
31Ja Perlen fischt er und Juwele,
32Die kosten nichts — als seine Seele.