1Sey mir zum leztenmal gegrüßt,
2Mein Vaterland, das feige dumm,
3Die Ferse dem Despoten küßt,
4Und seinem Wink gehorchet stumm.
5Wohl schlief das Kind in deinem Arm,
6Du gabst, was Knaben freuen kann,
7Der Jüngling fand ein Liebchen warm;
8Doch keine Freiheit fand der Mann.
9Im Hochland streckt der Jäger sich
10Zu Boden schnell, wenn Wildesschaar
11Heran sich stürzet fürchterlich,
12Dann schnaubt vorüber die Gefahr:
13Mein Vaterland, so sinkst du hin,
14Rauscht deines Herrschers Tritt heran,
15Und lässest ihn vorüberzieh'n,
16Und hältst den bangen Athem an. —
17Fleug, Schiff, wie Wolken durch die Luft,
18Hin, wo die Götterflamme brennt!
19Spül' mir hinweg, o Meer, die Kluft,
20Die von der Freiheit noch mich trennt!
21Du neue Welt, du freie Welt,
22An deren blüthenreichem Strand
23Die Fluth der Tyrannei zerschellt,
24Ich grüße dich, mein Vaterland!